Die heutige Ausgabe der NGZ Dormagen berichtet über die Stellungnahme des Rhein- Kreises Neuss zu den Gutachten zu den Altlasten am Silbersee in Dormagen.
Da es in der Vergangenheit bereits Verzögerungen, technische Probleme oder Zurückweisungen von Veröffentlichungen gegeben hat, die „das Thema nicht trafen“ veröffentliche ich an dieser Stelle meinen heutigen Kommentar für den obigen Artikel der NGZ.
Gift vom Silbersee im Neusser Trinkwasser ? Wasserwerk Uedesheim „Außer Betrieb“ ? Falsche Werte in ELWAS ?
Der Artikel beschreibt zutreffend, dass Schadstoffe aus der Altlast am Silbersee bereits tief in das Grundwasser eingedrungen sind. Bereits in den 70er Jahren wurde das Wasserwerk in Uedesheim prophylaktisch wegen einer möglichen Belastung mit Schwermetallen geschlossen. Nach einer Sanierung von 2003 bis 2005 wurde es erst 2010 wieder in Betrieb genommen.
https://rp-online.de/nrw/staedte/neuss/trinkwasser-selbstversorger_aid-17172333
Das Wasserwerk Uedesheim soll nach unbestätigten Angaben erneut außer Betrieb genommen worden sein. Über die Hintergründe schweigen sich der verantwortliche Neusser Bürgermeister Reiner Breuer, Vorsitzender des Aufsichtrates der Neusser Stadtwerke sowie erster Bürger der Stadt Neuss ebenso wie die Leiterin des Gesundheitsamtes des Rhein- Kreises Neuss, Barbara Esser sowie der Landrat des Rhein-Kreises Neuss Hans-Jürgen Petrauschke aus.
Der Neusser Bürgermeister Reiner Breuer sowie der Dormagener Bürgermeister Erik Lierenfeld haben trotz ihrer Funktion als erste Bürger ihrer Städte sowie jeweilig erste Vorsitzende der Aufsichtsräte die Verantwortung auf den Landrat des Rhein-Kreises Neuss Herrn Petrauschke abgeschoben.
Schweigt der Hauptverantwortliche Petrauschke als Personalleiter des Gesundheitsamtes des Rhein-Kreises Neuss wegen seiner mehrfachen Funktion als im RWE – Konzern ?
- RWE
- RWE – Konzern
- Gesamtbeirat, ständiger Gast
- Regionalbeirat West, ständiger Gast
- RWE Deutschland AG
- Kommunalbeirat Neuss, ständiger Gast
- RWE-Power
- Aufsichtsrat, ab 17.02.2011 Mitglied
Die Menschen in Neuss und Dormagen haben den gesetzlichen Anspruch über die tatsächlichen Werte und die Qualität des Trinkwasser Auskunft zu bekommen.
Liegen die Brunnen des Wasserwerkes Uedesheim mittlerweile im Anströmbereich der Grundwasserschichten der Altlasten mit Arsen, Blei und Cadmium vom Silbersee ?
Messungen über Schwermetalle im Grundwasser in Uedesheim werden von den Stadtwerken Neuss nicht veröffentlicht. Handelt es sich überhaupt noch um Grundwasser oder einen Chemiecocktail ?
Darf das Grundwasser in Uedesheim von den Landwirten sowie privaten Haushalten noch für die Bewässerung genutzt werden oder ist Arsen, Blei und Cadmium dann bereits im Gemüse?
Arsen, Blei und Cadmium mit den Salat aus Uedesheim frisch auf den Tisch? Vielleicht auch schon auf den Neusser Wochenmärkten oder in Düsseldorf, Dormagen und Köln?
Die Aussage, eine Überprüfung oder Überarbeitung des ersten RWE-Gutachtens wäre nicht erforderlich, ist an Hand der vorliegenden möglichen Verseuchung des Grundwassers in Uedesheim an Unverfrorenheit nicht mehr zu überbieten.
Nach dem Verdacht von Arsen, Blei und Cadmium im Uedesheimer Grundwasser muss nicht nur das erste Gutachten grundlegend überarbeitet werden; es ist auch notwendig, den Gefährdungsbereich genau einzugrenzen.
Ich erwarte flächendeckende Messungen im Grundwasser in Uedesheim sowie in Grimlinghausen und in Neuss.
Über die Grundwasserströmungen sind auch der Sandhofsee sowie der See am Blankenwasser miteinander verbunden. Findet Wassersport am Wassersportzentrum Sandhofsee in arsen-, blei-, und cadmiumhaltigen Wasser statt? Und muss der See „Am Blankenwasser“ wegen Verseuchung genauso wie der Silbersee mit einem Stacheldrahtzaun gesichert werden? Wo sind die Messungen des Wassers aus dem Sandhofsee und Am Blankenwasser?
Auch die Stadtwerke machen keine Angaben, ob das Wasserwerk Uedesheim in Betrieb oder außer Betrieb ist. Bei den veröffenlichten Werten des Neusser Trinkwasser fehlen etliche Parameter, nicht nur wie die Schwermetalle Arsen, Blei und Cadmium.
In der vergangenen Woche waren in ELWAS, dem Landesinformationssystem für Wasser des LANUV erschreckende Werte für die Schwermetalle Arsen, Blei, sowie Cadmium den Trinkwasserentnahmestellen der Wasserwerke Neuss 1 sowie Neuss 2 und Grevenbroich Fürth zu entnehmen.
Die Werte lagen 100-fach über den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung. Nach schriftlicher Auskunft des LANUV seien die Werte durch eine Verwechslung vom Milligramm und Mikrogram entstanden.
Trotz schriftlicher Anfrage vom 14.09.2022 nach dem Informationsfreiheitsgesetz NRW sowie dem Umweltinformationsgesetz NRW über die Messwerte des Trinkwassers beim Rhein Kreis Neuss wurde bisher keine Auskunft erteilt.
Der Nachweis, dass unser Trinkwasser frei von Verunreinigungen ist wird durch die Verantwortlichen nicht erbracht.
Herr Petrauschke :
So einfach können Sie eine grundlegende Überarbeitung der Gefährdungsabschätzung sowie des RWE Gutachten zu den Altlasten am Silbersee nicht unter den Teppich kehren. Dazu ist der Dreckhaufen aus Arsen, Blei und Cadmium viel zu groß.
Ihre Leiterin des Gesundheitsamtes des Rhein-Kreises Neuss, Barbera Albrecht ist gesetzlich verpflichtet alle aktuellen Messwerte der Wasserwerke Neuss-Stadtwald, Neuss Uedesheim sowie Grevenbroich-Fürth und Dormagen-Nievenheim (Mühlenbusch) für alle Menschen im Rhein Kreis-Neuss zu veröffentlichen.
Legen Sie die Karten / Messwerte auf den Tisch !